Freitag, 3. Mai 2013

Die Vulkanroute auf La Palma

Blick auf den Norden La Palmas und die Caldera

 Die Vulkanroute auf La Palma, vorbei an über 100 Vulkanen

Land: Spanien/La Palma
Zeit : April 2011

 

Die Vulkanroute ist eine der klassischen Wandertouren auf der Kanareninsel La Palma. Sie bietet bei schönem Wetter unvergessliche Ein- und Ausblicke in einer für Mitteleuropäer ungewöhnlichen Landschaft. Sie beginnt am Refugio del Pilar auf 1440 m Höhe, führt dann über die höchste Erhebung des Südteil der Insel, den Vulkan Deseada II mit 1932 m Höhe nach Fuencaliente auf einer Höhe von 720 m. Die anstrengende und schweißtreibende Tour hat eine Länge von etwa 18 km mit einer Summe der Anstiege von mehr als 700 und der Abstiege von mehr als 1400 Höhenmetern, man sollte ohne Pausen etwa 6 Stunden planen. Außerdem sind Kondition und etwas Trittsicherheit mitzubringen und man muss sich sich darüber im Klaren sein, dass es keine wirklichen Abkürzungen gibt, Straßen immer in weiter Ferne sind und stellenweise auch kein Handyempfang existiert. Deshalb sind 2 Liter Wasser pro Person und etwas Verpflegung dringend notwendig. Da die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel schwierig ist (zum Refugio fuhr kein Bus) , haben wir uns entschlossen, diese Route als geführte Wanderung mit Graja-Tours zu gehen, vielen Dank an Mike und sein Team.

Nach dem relativ sanften, aber doch stetigen Aufstieg wurden wir schon nach etwa 40 Minuten mit beeindruckenden Ausblicken auf den Norden der Insel mit der Caldera de Taburiente belohnt.
Ein beeindruckendes Schauspiel ist der Wolkenfall an der Cumbre Nueva.

 
Beim Aufstieg haben wir auch auf einer Holzbrücke diesen Graben überquert. Dabei soll es sich um einen Graben handeln, der durch das Abrutschen des Südwestteils der Insel La Palma in den Atlantik entstanden ist. Wissenschaftler haben diese geologischen Bedingungen untersucht und die These aufgestellt, dass die Bedrohung existiert, dass dieser Absturz irgendwann passiert und dann mehrere Millionen Kubikkilometer Insel in den Atlantik stürzen werden und dies selbst in Florida noch einen gefährlichen Tsunami auslösen wird. Allerdings weiss niemand, wann dies passieren wird, aber die Versicherungen, die auch die Forschungen und den Film finanzierten, verkaufen in Florida Policen, mit denen man sich gegen diese Flut versichern kann.


Nach etwa 1:45 Stunden erreichten wir Krater des Hoyo Negro, von da ab führte der Weg durch vielfältige Lavalandschaften und vorbei an unzähligen kleinen und großen Vulkanen mit immer wieder beeindruckenden Gebilden. In schattenlosem Gelände führte uns der Weg nach etwa einer weiteren Stunde auf den Gipfel des Deseada. Von dort hatten wir noch einmal tolle Ausblicke.
Dann begann der lange Abstieg, durch manchmal steinige, manchmal feinkörnige Lava. Wer schon einmal von einer hohen Düne im Sand hinab gewandert ist, kann diese Gefühl des Gleitens durch den Sand nachvollziehen. Nach dem Passieren des Volcan Martin führt der Weg dann durch Kiefernwälder hinab nach Fuencaliente, Dabei kann man beeindrucken erleben, wie sich die kanarische Kiefer das Überleben im Kampf gegen das Feuer sichert. Die dicke Rinde der Kiefer dämmt Temperaturunterschiede von mehreren hundert Grad und die Kiefer kann direkt aus dem Stamm und den Ästen wieder Nadeln treiben, um nach einem Brand schnell wieder grünen und damit überleben zu können.

Viel Spaß bei dieser abenteuerlichen und unvergesslichen Wanderung.

Hier noch ein paar Hinweise:

  • Tourbeschreibung in Rother Wanderführer La Palma, Tour 45
  • Unbedingt den Wetterbericht beachten: Stürmischer Wind und Wolken/Nebel mit einer Sichtweite von wenigen Metern können die Tour verhindern bzw. lebensgefährlich machen.
  • Viel Sonne, nur Sonne, guter Sonnenschutz ist obligatorisch
  • Keiner Einkehrmöglichkeiten unterwegs, 2 Liter Wasser pro Person und Verpflegung mitnehmen
  • Der Wanderveranstalter Graja-Tours: http://www.wandern-auf-la-palma.de/
    • Geführte Wanderungen in kleinen Gruppen, sehr empfehlenswert
  • Eine weiter schöne Beschreibung der Route gibt es im Bergzeit-Magazin


Blick auf den Krater des Hoyo Negro
Blick zurück in Richtung Hoyo Negro
Über den Wolken, da muss die Freiheit ....

Blick auf den Vulkan Deseada


Ein Lavasee, völlig ohne Pflanzen, so als ob die Lava eben erst erstarrt ist

Blick auf den Volcan Martin

Ein Kiefernwald mit blühenden Pflanzen

Kampf der Kiefern mit den Lavafeldern

Die Kanarische Kiefer

Blick auf Fuencaliente

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